Als Meister in einer Produktionsgenossenschaft hatte Vater Erhard Lehker oft für Fehler Anderer geradezustehen. Alles fing schon damit an, immer wieder Kunden erklären zu müssen, warum mal wieder kein Material da war und warum man jetzt eben war­ten müsse. 1980 gründete er seinen eigenen Heizungsbaubetrieb ohne Probleme, denn es galt erheblichen Bevölkerungsbedarf zu decken. Anfangs arbeitete er allein und schaffte sich ein beachtliches Potential an Stammkunden. Dann kam ein herber Rückschlag. Gerade in der Aufbruchsphase der Nachwendezeit musste der Handwerker für länge­re Zeit ins Krankenhaus, verpasste dadurch den Anschluss. Während die Berufskollegen sich bereits im Westen gründlich umschauten und ihre Firmen erweiterten und modernisierten, verlor er rund die Hälfte seiner Kunden. Doch der große Nachholebedarf der Bevölkerung unter den neuen wirtschaftlichen Verhältnissen ließ auch den Freyburger seine Marktnische finden. So konnte er mit sechs gut ausgebildeten Mitarbeitern einen beachtlichen Kundenstamm zurückerobern. Sohn Bernd hat es infolge der Baurezession da schon ungleich schwerer. Die Angebote der Firma erweiterte er trotzdem im Sinne seiner Kunden auf Sanitärinstallation und innovative Technologien, wie Solaranlagen und Brennwerttechnik. Für Besitzer alter Häuser, besonders mit schwerem Mauerwerk, hält die Firma eine ausgesprochen pfiffige Lösung bereit: Bei den sogenannten Temperieranlagen werden die Heizungsrohre ohne Isolierung unter oder direkt auf dem Putz, der Kontakt ist wichtig, ver­legt und erwärmen das Mauerwerk. So kommt es zur Mauertrocknung und damit besseren Wärmedämmung. Gleichzeitig erzeugt die Strahlungswärme von der Wand ein angenehmes Wärmegefühl im Raum. Dieses System konnte sich bereits in Fürstensaal und Remise der Neuenburg und im Geleitshaus des Weißenfelser Schlosses bewähren.

Bernd Lehker wurde 1970 geboren und erlernte von 1986 bis 1989 zunächst den Beruf eines Kraftfahrzeugschlossers. Von 1990 bis 1993 schulte er um zum Heizungsinstallateur und arbeitete seitdem im Betrieb seines Vaters mit. Der übergab die Firma 2000 an den Junior, nachdem der bereits 1998 seinen Meisterbrief erhalten hatte.

Bernd Lehkers Ehefrau Mandy unterstützt ihn bei der Büroarbeit.